Ich war zweimal im Oldenburger Kinderheim in Bad Rothenfelde .. Nov/Dez 1956 weil ich eine duenne Bohnenstange war und zwei Jahre spaeter weil ich zu dick war !
Die einzige "Tortur" die dazwischen war, war meine Mandeloperation (siztend mit vielen schmerzlichen Einstichen der oertlichen Betaeubung- Wahnsinn) danach nahm ich ernorm zu ... also wieder ab nach Bad Rothenfelde - 1958 zur Abmagerung ...
Die beiden Aufenthalte waren sehr schoen und bis heute schwaerme ich von damals.
Fuer mich war es Romantik pur und ich habe mich brav angepasst und die Zeit genossen.
Die alten Photos vom Speisesaal wecken wehmuetige, schoene Erinnerungen.
Besonders nach dem Abendessen haben wir alle gesungen - " Abend wird es wieder " und vieles mehr ...
Die Lieder - das Wandern - es war herrlich !!! Sicher zwischendurch kam auch Heimweh auf, aber das war dann schon wieder vergessen wenn wir wandern waren. Die Betreuerinnen waren wirklich Klasse !
Nov - Dez 1956 : Vorweihnachts - Adventszeit - mein erster Aufenthalt - es war wunderschoen ....
Wir haben an Gottesdiensten teilhenommen und Weihnachtslieder gehoert und auch gesungen .. draussen war Glatteis, Ausrutschgefahr, denn Bad Rothenfelde ist nicht ebenerdig, huegelig. muehsam sind wir daher geschlichen
ach es war herrlich, so aufregend aus der Sicht eines 8 jaehrigen Jungen.
Manchmal scheint es mir nur ein schoener Traum gewesen zu sein, aber es war wirklich war.
Fruehjahr Sommer 1958 - zweiter Aufenthalt meine Freude war gross das es wieder nach Bad Rothenfelde zur Erholung ging. Diesmal war ich uebergewichtig, also Abmagerungskur, nichts drasstisches aber doch anders als wie 2 Jahre zuvor.
Wandern - wandern -wandern durch Wald und Wiesen - herrlich diese Luft diese Natur, der Teutoburger Wald, mein Gott war das alles so schoen !
" Hermann der Cherusker " hatte mich besonders beeindruckt.
Der Aussichtsturm, die Nachbargemeinden - Hilter hat uns immer an " Hitler " erinnert und wir haben darueber gewitzelt.
Dann die Salinen, das Gradierwerk - sehr beeindruckend, ab ins Badhaus und in die Wanne zum Schwitzbad.
Danach Ruhepause und Erholung, es wurden uns Geschichten vorgelesen. man konnte so richt herrlich entspannen, denn die Badekur war doch anstrengend ...
Regelmaessig wurden wir gewogen, ich kann mich noch gut daran erinnern dass ich 42 Kilo auf die Waage brachte, sicherlich zuviel ...
Auch Hoehensonne gehoerte dazu, wir mussten dunkelgruene runde enganliegende Brillen tragen ...
Dann passierte es - wir waren im Wald, haben aus Aesten und Zweigen Unterschluepfe gebaucht und rumgetobt.
Im vollem Lauf schaute ich mich um und prallte mit voller Wucht gegen einen Baum, wobei ich eine Gehirnerschuetterung erlitt.
So lernte ich unfreiwillger Weise die Krankenstation des Hauses kennen,die sich in einem Nebengebaude des Heimes befand. (auf dem unteren Bild der Hautklinik ist das Nebengebaeude gut zu erkennen)
Oh je, kein wandern, kein toben, keine Abendlieder , es war wie im Krankenhaus.Die Schwestern war alle ok, aber 5 Tage oder laenger - man das war nicht so angenehm und ich war froh als ich "entlassen" wurde und wieder am Heimleben teilnehmen konnte, wenn ich mich auch schonen musste.
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